Wir wollen heiraten - aber wie? Corona die Zweite

 

Ich schaue auf den Kalender. Anfang Januar, 2021. 

Déjà-vu, denn letztes Jahr im März, als der erste Lockdown in Deutschland die Eventbranche und eine Vielzahl an Brautpaaren zum Schweigen brachte, konnten wir trotz der damaligen Lage nicht erahnen, wo uns dieser mistige Virus noch hinführen würde. Pardon für die Wortwahl.

 

Die letzte Saison startete erst Mitte Juli und endete dann im Oktober gänzlich.

Davor, mittendrin und danach hagelte es Telefonate, Nachrichten, Emails. Zwischen traurigen Paaren, Terminverschiebungen, Absagen und Neubuchungen für 2021, 2022 und 2023 jonglierten alle mit Einschränkungen, Hygieneschutzbestimmungen und Kompromissen.

 

Und irgendwie hofften alle, dass in 2021 alles besser werden würde. 

2020 war kein Hochzeitsjahr, ok, habe ich eingesehen, aber nächstes Jahr, da geht das wieder.

Nächstes Jahr ist wieder alles normal.

 

Insgeheim hat das jeder von uns gehofft oder? Obwohl uns von Herbst bis jetzt die Zahlen der Neuansteckungen und die spontanen Beschlüsse der Regierung eines besseren belehrten.

Und wieder geht mein Blick zum Kalender. Wir sind genau da angekommen, wo wir uns mehr Klarheit und mehr Normalität erhofften. Und jetzt?

 

Was wissen wir nun, knapp 10 Monate nach dem ersten großen Corona-Schock?

Wir wissen, dass Impfungen und somit hoffentlich eine Lösung für die Pandemie gefunden ist.

Wir wissen aber auch, dass 2021 uneingeschränkte Feierlichkeiten wahrscheinlich weiterhin schwierig umzusetzen sein werden.

 

Was kann man also tun? Was könnt ihr als Brautpaar unternehmen, damit ihr endlich die lang ersehnte Hochzeit feiern könnt?

 

1. Ausweichtermin finden

Ein wenig Gedankenlast wird euch genommen, wenn ihr mit den Dienstleistern einen Ausweichtermin besprecht. 

Durch kurze Infokarten oder per Email weiß dann auch die Hochzeitsgesellschaft bescheid, dass sich der Termin, die Uhrzeit oder die Location geändert hat (Change the Date). Gebt zudem an, dass sich weitere Änderungen ergeben können und dass alle darüber zeitnah informiert werden.

 

2. Gästeliste kürzen

Wenn uns 2020 eines gezeigt hat, dann, dass Hochzeiten immer schön sind.

Auch wenn der Personenkreis auf die Menschen begrenzt wurde, die euch am wichtigsten sind.

Selbstverständlich macht es keinen Spaß, jemanden auszuladen. Aber deswegen auf den Hochzeitstraum ganz zu verzichten, das machen die wenigsten. Zu wichtig ist dieser besondere Tag und den solltet ihr unbedingt feiern. 

Stichwort Micro-Weddings (Mikrohochzeiten). Sie sind schon länger ein Begriff und gern genommen bei Destination Weddings (Hochzeiten im Ausland). Gerade in der Coronazeit haben sie mehr an Bedeutung gewonnen, speziell bei den Paaren, die 20% der Gäste kaum bis gar nicht kennen und ältere und gefährdete Personen, die ihr schützen möchtet.

 

Macht eine Aufstellung von Personen bis 50 und Personen bis 25. Dann seid ihr vorbereitet und könnt gezielt handeln kurz vor dem Termin. Gebt den Gästen ebenfalls bescheid, dass ihr sie kurzfristig über den aktuellen Stand informieren werdet.

 

3. Hygienekonzept erstellen

Mundschutz, Desinfektionsmittel und Abstand gehören nicht auf eine Hochzeit, oder?

In der aktuellen Zeit leider ja. Dennoch gibt es erfahrungsgemäß den Gästen ein besseres Gefühl,

wenn ihr ihnen sagt, dass diese Vorkehrungen getroffen sind. Das schützt vor Absagen und vor Ängsten.

Ihr kennt doch den Spruch... besser Vorsorge als Nachsorge. Hier gilt das auch.

 

Drückt das nicht die Stimmung? Wenn wir ehrlich sind, haben wir uns bereits an die Masken gewöhnt und sie in unseren Alltag integriert. Und ein Foto ohne Maske ist bestimmt auch noch drin.

 

Zum Hygienekonzept gehört auch die Registrierungspflicht. Jeder Gast muss mit Namen und Kontaktdaten aufgeführt werden, damit eine Ansteckung zurückverfolgt werden kann. Das kann man prima vorbereiten. Diese Liste musste im letzten Jahr vorab beim Ordnungsamt abgegeben und abgesegnet werden. Wie wir das in diesem Jahr handhaben müssen, bleibt abzuwarten. Doch es gilt, was erledigt ist, ist erledigt.

 

Besprecht diese Dinge mit der Location. Dann seid ihr auf der sicheren Seite.

 

4. Live Schaltung oder After-Wedding-Party

Eine Live-Schaltung während der Trauung und zum Sektempfang? Oder zum Hochzeitstanz?

Die Technik von heute macht es möglich.

Einfach ein Online Meeting schalten und alle dabei haben.

 

Eine andere Möglichkeit ist, die Highlights vom Videografen einfangen zu lassen. Dann könnt ihr im Nachhinein noch ein oder mehrere After-Wedding-Partys machen mit den Liebsten, die nicht dabei sein konnten. So bekommt Oma noch ein Stück von der Torte und schaut sich das Video später mit euch zusammen an.

 

5. Verschieben oder Stornieren?

Ich denke und da gebt ihr mir hoffentlich Recht, gerade eure Hochzeit und eure Wünsche benötigen mindestens eine zweite Chance.

Verschiebt und plant um. Gebt die Hoffnung nicht auf, dass eure Hochzeit stattfinden wird.

Wartet so lange wie ihr könnt, denn trotz Corona fanden 2020 tolle Hochzeiten statt.

Bedenkt, dass der Virus vor allem die warmen Temperaturen des Sommers nicht so gerne mag.

Das Warten vieler Paare letztes Jahr hat sich für sie gelohnt und sie hatten unvergessliche Hochzeiten.

 

Wenn ihr doch absagen wollt, dann schaut in alle Verträge rein, die bislang geschlossen wurden.

Denn eine Stornierung kann Mehrkosten mit sich bringen, zusätzlich zu den Kosten, die ihr bereits getätigt habt. Alleine deswegen macht eine Verschiebung mehr Sinn.

 

Was bleibt noch zu sagen?

 

Corona trifft alle Menschen auf unserer wunderschönen Welt.

Wir alle müssen da durch. Das schaffen wir auch, wir alle gemeinsam. 

 

Deswegen ist es ratsam die Regierungsentscheidungen abzuwarten und zu versuchen so spontan wie

möglich zu bleiben. Wenn ihr einen Plan B oder auch C habt und die Gäste bescheid wissen, kann man auch bis zwei Wochen vor dem eigentlichen Termin warten und darauf hoffen, dass die Hochzeit wie geplant stattfinden kann.

Bleibt im Austausch mit den Dienstleistern, bleibt im Austausch mit den Gästen.

Ich bin bester Hoffnung, dass wir dieses Jahr endlich ein wenig Normalität zurückgewinnen und wir nächstes Jahr Anfang Januar über die gewaltigen Fortschritte in 2021 schreiben können. Und über viele aufregende Hochzeiten.

 

Alles Liebe. Eure Melina.